Euphorie an der Bremer Brücke: "Das Trainerteam hat einen Riesenanteil daran"

Dank einer fulminanten Wende unter Marco Antwerpen und dessen Team hat der VfL Osnabrück den Klassenerhalt nach dem Sieg über Köln zwei Spiele vor Saisonende schon so gut wie sicher. Die Euphorie war im Anschluss deshalb groß - obwohl der Trainer in der entscheidenden Partie gar nicht auf der Bank sitzen durfte.
Gegen Viktoria Köln feierte der VfL Osnabrück einen souveränen Heimerfolg. picture alliance / kolbert-press
Marco Antwerpen und der VfL Osnabrück: Diese Kombination zeigt eindrucksvoll, welche Wirkung ein Trainerwechsel haben kann. Nach dem Hinrundenspiel bei Viktoria Köln, einer 0:2-Niederlage, stand der VfL Osnabrück mit dem Rücken zur Wand: Lediglich elf Punkte standen für den Absteiger aus der 2. Bundesliga nach 17 Spielen zu Buche, der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz betrug bereits acht Punkte. Mit Pit Reimers musste nach der Partie schon der zweite Trainer in der laufenden Spielzeit gehen.
Doch unter Antwerpen, dessen Nachfolger, legte der VfL eine furiose Wende hin. 37 Punkte holten die Lila-Weißen in den Ligaspielen seither, die dank des souveränen 2:0-Heimerfolgs über die Viktoria im Rückspiel - zumindest vorübergehend - von Platz zwei der Rückrundentabelle grüßen.
"Das Trainerteam hat einen Riesenanteil daran", unterstrich Marcus Müller nach der Partie gegen die Kölner den Effekt des zweiten Trainerwechsels. "Da sieht man, was sie hier geleistet haben bei uns und wie sie uns als Truppe genommen haben. Wir haben Qualität, das wussten wir auch. Aber dass sie das angenommen und uns auch immer wieder das Selbstbewusstsein zugesprochen haben, davor muss man den Hut ziehen", fuhr der Torschütze des zweiten Treffers fort.
Ausgerechnet der nach diesem wohl entscheidenden Spiel im Mittelpunkt stehende Trainer durfte dieses nur von der Tribüne aus verfolgen und erst zu den anschließenden Feierlichkeiten auf den Rasen. Aufgrund einer Gelb-Roten Karte, die er sich bei der 0:1-Niederlage in Aachen eingehandelt hatte, durfte der Trainer gegen die Viktoria nicht an der Seitenlinie stehen.
Wir haben schon viele Meilensteine gesetzt, aber wir haben heute endlich das Ding auch nach Hause gebracht.
Dafür trat sein Vertreter Frithjof Hansen nach dem Spiel ans Mikrofon, der sich bei MagentaSport sehr glücklich über das Erreichte zeigte. "Als wir hier im Dezember gestartet sind, haben wir uns committed, dass wir jetzt alles unterordnen. Das hat man heute gesehen, wie die Mannschaft gearbeitet hat. Wir haben schon viele Meilensteine gesetzt, aber wir haben heute endlich das Ding auch nach Hause gebracht."
Jubel auf der Coach?Gegen die Gäste aus Köln war der VfL in einer chancenarmen Partie zwar in der Anfangsphase überlegen, Chancen sprangen dabei aber nicht heraus. Bei beiden Treffern, die Osnabrück auf die Siegerstraße hievten, profitierte das Team von unglücklichen Aktionen von Viktoria-Verteidiger Lars Dietz. In der zweiten Hälfte brannte dann nichts mehr an, der VfL ließ nichts mehr zu und brachte die Führung souverän ins Ziel. "Wichtig war, dass wir das nicht mit Harakiri, sondern wirklich kontrolliert machen", beschrieb Hansen den Matchplan. "Ich glaube, das hat uns in der Rückrunde auch ausgezeichnet."
Mit acht Punkten auf den ersten Abstiegsplatz dürfte der Klassenerhalt damit nun so gut wie feststehen, je nach Ergebnissen der Konkurrenz wird Osnabrück womöglich schon im Verlauf des Wochenendes den Ligavervleib auf der Couch bejubeln dürfen - sofern Waldhof Mannheim oder der VfB Stuttgart II ihre Spiele nicht beide gewinnen.
kicker